Darum fahren VBZ-Busse ohne Schneeketten

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Zürich Darum fahren VBZ-Busse ohne Schneeketten

Obwohl viele Stadtzürcher Busse am Montagmorgen stecken blieben, setzen die VBZ keine Schneeketten ein. Anders sieht es im Zürcher Oberland aus.

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Vielen Pendlern blieb wohl nichts anderes übrig, als am Montagmorgen zu Fuss zur Arbeit zu gehen. Denn so mancher Bus fuhr wegen der starken Schneefälle nicht mehr. Unter anderem fielen der 32er, der 75er, der 31er und der 89er auf gewissen Strecken aus. «Oft kommen Busse nicht mehr weiter, weil andere Fahrzeuge vor ihnen stecken bleiben oder gewisse Strecken von der Polizei gesperrt werden müssen», sagt VBZ-Sprecher Thomas Rieser. Auf steilen Strassen hätten zudem die Busse nicht genügend Halt.

Schneeketten werden trotzdem nicht eingesetzt. Laut Rieser ist das zu aufwendig: «Alleine die Montage braucht schon viel Zeit. Wir müssten darum mehr Fahrzeuge auf einer Linie einsetzen.» Je nach Strecke müssten die Ketten während der Fahrt sogar mehrmals montiert und demontiert werden: «Auch bringen Schneeketten nichts, wenn andere Fahrzeuge nicht damit ausgerüstet sind.» Leider sei noch manches Auto bei diesem Wetter mit Sommerpneus unterwegs.

Schneeketten im Zürcher Oberland

Verspätungen, weil auf den Strassen nichts mehr ging, hatten die Busse auch im Zürcher Oberland. «Gerade bei flachen Strecken kommen die Busse gut mit den normalen Winterreifen zurecht – da nützen Schneeketten nichts», sagt Joe Schmid, Sprecher der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO). Trotzdem setzen die VZO bei solchem Wetter bei einigen Bussen Schneeketten ein: «Auf hügligen Strecken wie über dem Pfannenstiel kommen sie sonst einfach nicht mehr weiter.»

Da Schneeketten nicht so schnell an Bussen wie an Autos montiert werden können, geschieht dies laut Schmid schon in der Garage. Auch fahren Busse mit Schneeketten nur bestimmte Teilstrecken. Will heissen, dass Passagiere allenfalls zwischendurch auf einen schneetauglichen Bus umsteigen müssen.

Unfall in Winterthur

In Winterthur werden die Stadtbusse bei ausgesprochen steilen Strecken mit Anfahrtshilfen ausgerüstet, wie Sprecher Reto Abderhalden sagt: «Diese dienen dem Aufbau des nötigen Grips zum Anfahren.» Trotzdem können sie es laut Abderhalden nicht verhindern, dass ein Bus beim Abwärtsfahren wegrutscht. Das ist am Montagmorgen einem Stadtbus passiert, der mit einem parkierten Auto kollidierte. Dies führte zu mehreren Folgeunfällen, unter anderem mit einem Krankenwagen.

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