60 Polizei-EinsätzeMacht der Sommer aus den Bernern Hitzköpfe?
Wegen etlichen Schlägereien und Lärmklagen standen Berner Polizisten am Wochenende im Dauereinsatz. Die Hitze könnte mit schuld sein.
- von
- cho
Die Kantonspolizei Bern hatte am Wochenende alle Hände voll zu tun. An allen Ecken der Stadt Bern knallte es. Rund 60 Einsätze verzeichnete die Kapo alleine in der Nacht auf Sonntag. Laut Kapo-Mediensprecherin Ramona Mock ist dies zwar kein Rekord, jedoch aussergewöhnlich: «Wir waren im Dauereinsatz. Zeitweise mussten wir weniger dringliche Meldungen zurückstellen.»
So wurden die Polizisten wegen Körperverletzungen, Streitereien und Sachbeschädigungen gerufen. Dank der raschen Intervention der Einsatzkräfte konnten grössere Zwischenfälle verhindert werden, teilt die Kapo mit. Mehrere Personen wurden verletzt und mussten hospitalisiert werden. Nicht nur Menschen kamen zu Schaden: Rund um eine private Party im Berner Breitenrain-Quartier kam es zu diversen Sachbeschädigungen und Sprayereien.«Dieses Wochenende tanzt im Vergleich mit anderen etwas aus der Reihe», findet Mock.
Hitze macht aggressiv
Die Hitze könnte mit an den Vorfällen schuld sein, meint Rainer Greifeneder, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Basel: «Bei hohen Temperaturen steigt die Aggressionsbereitschaft von Menschen.» Hitze löse Stress aus, Stress wiederum könne zu Aggression führen.
Warme Tage bescheren der Polizei oftmals mehr Arbeit. Bei hohen Temperaturen kann es auch vermehrt zu Konfliktsituationen kommenm, erklärt Polizeisprecherin Mock: «Wenn Leute länger draussen sind, häufen sich bei uns oftmals die Lärmklagen.» Auch am letzten Wochenende seien in der Stadt Bern rund 30 Beschwerden wegen Lärmbelästigung eingegangen.
Auf die Berner Polizisten könnte nächstes Wochenende erneut viel Arbeit warten. Denn wegen des Nationalfeiertag ist das Wochenende nicht nur verlängert – es warten erneut sommerliche Temperaturen mit viel Sonnenschein.